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Stützpunktgruppe Römö
Stand 14.10.2009
Erst sehr spät, gegen Ende 1944, wurde diese ehemals deutsche Insel an der südwestjütländischen Küste im Zuge von Invasionsabwehrmaßnahmen befestigt.
Wegen der hektischen Bauphase wurden außerhalb der zentralen Stützpunkte vor
allem feldmäßige Anlagen errichtet, die einen ersten Schutz bieten sollten.
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Die wichtigste Anlage der Insel
war die Funkmeßstellung Robbe.
Sie war mit verschiedenen Funkmeßgeräten ausgestattet. |
Gegen Tiefflieger wurden teilfestungsmäßige Bauwerke erstellt, die mit
leichten Flugabwehrgeschützen bestückt waren. Die Besatzung war
bombensicher untergebracht, beim Einsatz der Flak jedoch war man nur
leicht durch die Bettungskanten geschützt. |
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Infanteristisch wurde die Insel hauptsächlich von den Stützpunkten Roland und Runxendorf
gesichert.
Ein Unikum stellte das
Vorhandensein des einzigen "See-Elefanten" dar, der jemals in Funktion gebracht
werden konnte. Er wurde recht nahe des Mammut-Fernstsuchgerätes installiert,
welches auf einem L 485 installiert war. Von diesem Bauwerkstyp der
Luftwaffe gibt es nur noch einige wenige erhaltene Exemplare. |
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Artilleristisch sollte die Insel von drei relativ leicht bewaffneten Batterien geschützt werden.
Als Sperrbatterien für die Reede von Esbjerg waren diese mit ihren
Feldgeschützen oder 7,5 cm Pak 40 auf Marinepivotlafette kaum tauglich. |
Ein S 449 fungierte als Peilstand für die Marinebatterie Zenker auf Sylt,
flankiert von zwei recht seltenen R 681 (MG-Schartenstände). Spätestens durch diese Ensemble wird die Insel
dann für den Festungsforscher hochinteressant! |
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Die Zwischenräume zu den einzelnen Stellungen wurden
mehr schlecht als recht durch kleine Widerstandsnester gedeckt. |
Seltener waren die Soldaten außerhalb
der größeren Stützpunkte durch festungsmäßige Bauwerke, wie beispielsweise durch
Doppelgruppenunterstände des Typs R 622 geschützt. |
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In der Mehrzahl fand man Unterschlupf in
feldmäßig betonierten Anlagen, die lediglich eine geringe Ausbaustufe
aufwiesen. Auch die Munitionsvorräte wurden nur feldmäßig untergebracht. |
Die räumlich begrenzte Insel bietet sich hervorragend für eine Kombination aus Strandurlaub und Bunkerentdeckungstouren an. Im Sommer veranstaltet das dortige Touristcenter
sogar eine Führung durch die Funkmeßstellung Robbe, wobei unser
DAWA Sonderband 8 über die Anlagen des Atlantikwalls auf der Insel nicht fehlen
sollte.
Zur Vertiefung:
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DAWA Sonderband 8 - Der Atlantikwall auf Römö
(mit Übersichtsplan der Insel und Lageplänen
aller Stellungen) |
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