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Landeabschnitt GOLD
Stand 08.05.2018
Bis auf wenige Reste ist von den Befestigungsanlagen des "GOLD"-Landeabschnittes
am Strand nichts mehr zu sehen. Die Sehenswürdigkeiten befinden sich hier ein
wenig landeinwärts: es sind die Geschützbatterien, die diesen Sektor decken
sollten.
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Eine einzigartige Rarität
in Frankreich ist die Heeresküstenbatteriestellung auf dem
Mont Fleury südwestlich Ver-sur-Mer. Hier kann man anschaulich den
Baufortschritt von vier Kasematten des Typs R 679 zum Zeitpunkt der
alliierten Landung betrachten.
Zu
verdanken haben wir diese Sehenswürdigkeit dem Umstand, daß zur Schalung
Betonformsteine statt der üblichen Schalbretter verwendet wurden. |
Während alles brennbare Material von den Bunkerbaustellen nach Kriegsende
von der Zivilbevölkerung entfernt und anderweitig 'genutzt' wurde,
überlebten die Schalwände der Kasematten bis in die heutige Zeit. |
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Der
westliche Stand besteht gerade einmal aus einer Kampfraumwand und dem
Ansatz zum Eingang. |
Ein
weiterer Stand ist im Rohbau fast soweit hergestellt
worden, daß seine
Zwischenräume mit Beton verfüllt werden können. Der Ansatz zur
Bunkerdecke ist bereits begonnen worden. |
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Der
dritte Stand ist gießtechnisch fertiggestellt, war aber innen noch nicht
fertig ausgebaut. Mittlerweile ist er zu einem Wohnhaus
umgebaut worden. Der vierte, also der östlichste Stand, dürfte als einziger fast
fertiggestellt worden sein.
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GOLD,
die größte der britischen Landungszonen, beeindruckt vor allem durch die
Reste des künstlichen Hafens ("Mulberry") auf der Reede vor
Arromanches, dessen Pontonteile und Wellenbrecher vor allem bei Ebbe noch
heute eindrucksvoll zu sehen sind. |
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Für die
Besichtigung der Pontons, der beiderseitigen Klippen mit ihren
Widerstandsnestern sowie dem Landungsmuseum sollte man sich mindestens
einen halben Tag Zeit nehmen. |
Der Abschnitt von Arromanches bis Port-en-Bessin ist die
Nahtstelle zwischen den britischen und den US-Landezonen. Im Zuge der
zusammenwachsenden Brückenköpfe wurde dieses Teilstück bis zum 8. Juni
1944 von den Alliierten erobert. |
Wer
den Film "D-Day - Der längste Tag" gesehen hat, dem wird die
Marineküstenbatterie Longues-sur-Mer bekannt vorkommen. Der Film über
die anglo-amerikanische Landung wurde kurz nach dem Kriegsende gedreht. |
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In den 50er Jahren waren noch recht große Teile des Atlantikwalls intakt, bzw. die
Bewaffnung der Kasematten noch an Ort und Stelle. Im Falle der Batterie
Longues machte man sich dies zunutze.
Die
Kanonen von Longues erhielten im Film eine Nebenrolle als Statisten. Die im
Film auffällige Massierung von Flugabwehrgeschützen in einer Reihe vor
(!) den Geschützbunkern des Typs M 272 ist dabei aber nur der wilden
Phantasie der Filmemacher entsprungen.
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Heute
sind die Geschütze - 15,2 cm Schnellfeuer-Torpedobootskanonen C/36 mit
einer Reichweite von knapp 20 km - leider total verrostet und von den
Touristen sämtlicher abmontierbarer Teile beraubt.
Anläßlich des 50. Jahrestages der alliierten Landung erlebte die
Batterie ihr zweites Comeback.
Man kann Reste der Bemühungen erkennen, die angestellt wurden,
um hochgestellte Persönlichkeiten schlammfreien Fußes durch die triste
Bunkerwelt führen zu können. So wurde der Leitstand - ein
M 262a - entschlammt und
Kleinststände freigegraben.
Vom
Leitstand aus hat man endlich einen touristenfreien Blick über die
Seine-Bucht. Zur Zeit der Landung war dieser lt. Literatur
unbrauchbar, weil der Erdaushub der Baustelle sichtbehindernd wirkte. |
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Heute, nach den letzten großen
"Feierlichkeiten" in und um die Batterie, fallen Kasematten wie
auch der Leitstand in ihren verwahrlosten Zustand zurück. Schade. Am
D-Day lieferte sich die Batterie ein Feuerduell mit dem Kreuzer AJAX,
wobei sie etliche Treffer an den Geschützen erhielt. |
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Die
Besatzung der Batterie, noch nicht aufeinander eingespielt, die
Befestigungsanlagen teilweise noch im Bau, ergab sich am 7. Juni den
heranrückenden Landungstruppen. |
Vor
Port-en-Bessin sollte der zweite Mulberry-Hafen zur Versorgung der
US-Landeeinheiten erstellt werden. Ein Sturm zerstörte die ersten Anlagen
und man gab das Vorhaben auf. Die Öl-Pipeline von den britischen Inseln
konnte jedoch fertiggestellt werden. |
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Zur Vertiefung:
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