Deutsches Atlantikwall-Archiv
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Die "Barbara"Stand 23.12.2012 Das zu besichtigende Geschütz des Kalibers 40,6 cm war ursprünglich als Hauptbewaffnung (in Zwillingstürmen) für die deutschen Schlachtschiffe
der noch zu bauenden H-Klasse (Hindenburg-Klasse) bestimmt. Durch deren Außerdienststellung oder Versenkung wurden die Geschützrohre für die Verwendung als Küstenartillerie frei.
Nach Entwurf des entsprechenden Schießgerüstes für den Landeinsatz sowie den notwendigen verbunkerten Munitions- und Versorgungsräumen, beide integriert in das Regelbaumuster S 384, konnte der Turm installiert werden, wobei auf einen Zwillingseinsatz der Rohre aus wirtschaftlichen und taktischen Gründen verzichtet wurde.
Die Reichweite des Rohres 40,6 cm SK C/34 betrug etwa 56
km. Durch den Einsatz in einer offenen Bettung war ein Richtkreis von 360° möglich. Die vier Geschütze der Batterie wären theoretisch in der Lage gewesen, gleichzeitig feindliche Seestreitkräfte unter Feuer zu nehmen, die sich Harstad und dem Großraum Narvik von Nordosten, d.h. durch den Andsfjord/Vaagsfjord oder von Südwesten durch den Vestfjord/Ofotfjord her nähern würden. Die Batterie hat 1957 - jetzt als Geschützstellung der NATO - zum letzten Mal geschossen. Anscheinend haben die deutschen Ausbilder (die aus der ehemaligen Batteriebesatzung zu diesem Einsatz befohlen wurden) die norwegischen Kameraden nicht auf die Auswirkungen des Detonationsdrucks beim Abschuß hingewiesen. Die Folge waren geborstene Fensterscheiben im benachbarten Harstad ... Da das Geschütz jahrzehntelang Dienst in der NATO tat und auch heute noch auf militärischem Terrain liegt, ist die Besichtigung der anderen Bauwerke normalerweise nicht gestattet. Die Besucher treffen sich auf dem Parkplatz vor der Kaserne und folgen dann im Konvoi mit ihren Privatfahrzeugen dem Guide des Verkehrsamtes. Für die Besichtigung ist eine vorherige Erkundigung über die Zeiten der Führung beim Fremdenverkehrsamt in Harstad unerläßlich, weil die eigentlich feststehenden Besuchszeiten nicht immer eingehalten werden.
Der gleiche Geschütztyp war übrigens auch bei der Batterie DIETL (3 Türme) und in der Batterie LINDEMANN im Pas de Calais (ebenfalls 3 Türme) eingesetzt, dort jedoch waren die Türme noch zusätzlich verkasemattiert. Alle drei Kasematten sind noch existent, praktisch aber nicht mehr zu bewundern, weil man die gesamte Stellung der Batterie mit dem flüssigen Aushub des Kanaltunnelbauwerkes geflutet hat.
Zur Vertiefung:
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Stand: 22. März 2023Impressum |