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Stand 20.10.2009
Das Nordufer der Mosel zwischen Sauer- und Saarmündung wurde
stark befestigt. Einige Kilometer flußaufwärts der Sauer liegen sich Echternach und Echternacherbrück gegenüber.
Nördlich davon zieht sich ein zunächst breites Tal in die
Eifel hinein: ein natürliches Einfallstor, dessen Nutzung
sich für feindliche Truppen geradezu aufdrängt. Dementsprechend schwer
wurde dieser Zugang gesichert.
Die unteren Stockwerke der beiden nördlichsten
B-Werke des Westwalls wurden hier in bergmännischer Bauweise errichtet. Im Norden
flankierte das Panzerwerk Katzenkopf, im Süden das
Nimswerk den Talzugang.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurden die oberen Stockwerke gesprengt,
um eine Waffenfähigkeit unmöglich zu machen.
Während das Nimswerk langsam in Vergessenheit gerät, betätigte sich die
Freiwillige Feuerwehr von Irrel als Geburtshelfer bei der
Karriere des Katzenkopfes als Museumswerk. Das erste Bunkermuseum des
Westwalls entstand also nicht aus der Fachliebe von
Bunkerforschern heraus. In jahrelanger und mühevoller
Arbeit wurde der Katzenkopf vom Schutt befreit und
ist neben dem B-Werk bei Besseringen das einzig
(einigermaßen) erhaltene und zu besichtigende Bauwerk dieser Kategorie im Westen
Deutschlands.
Auch Gefechtsstände des Westwalls wurden oft in Hänge miniert. Eine Ausnahme in
jeglicher Hinsicht, vor allem in ihrer Längenausdehnung, bilden die
umfangreichen Stollenanlagen des Isteiner Klotzens, die
dort einzelne Kampfanlagen miteinander galerieartig verbanden.
Im Heft 31 der DAWA Nachrichten haben wir eine nähere Beschreibung des B-Werkes
Katzenkopf
publiziert.
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Treppenhaus
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
Treppenhaus
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
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Hauptflur Obergeschoß
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
Hebeanlage der Toiletten
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
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Brunnenpumpe
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
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Bereitschaftsraum
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
Bereitschaftsraum
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
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Nahverteidigung
in Richtung Hohlgang
vom abgesetzten
6-Schartenturm aus
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
Hohlgang zum abgesetzten
6-Schartenturm
Panzerwerk Katzenkopf
Irrel |
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Der südöstlich anschließende Raum von der
Sauer-Mündung bis Konz (südlich von Trier) wurde noch stärker
gesichert, nicht zuletzt, um die Eisenbahnrelation Bitburg-Trier
zu schützen. Siehe dazu auch
Heft 42 der DAWA
Nachrichten (Artikel: Die Moselstellung des Westwalls). Hier und da findet man noch
Relikte des Westwalls, wie gesprengte Bauwerke, befestigte
Brückenköpfe, abgefräste Betonhindernisse oder Betonkanten.
Aufwärts der Saar, südlich von Wiltingen, sind durch Privatinitiativen 2008 zwei
Bauwerke restauriert worden.
Vom an die Umgebung baulich angepaßten MG-Schartenstand B 1/1 ist nicht viel zu
sehen, der Stand wurde einst perfekt in den Steilhang oberhalb der Saar eingebaut.
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MG-Schartenstand
B 1/1SA
Witterungsschutz über der Zugangstreppe
Wiltingen Süd |
MG-Schartenstand
B 1/1SA
behelfsmäßige
Abdeckung vom Vorhof
Wiltingen Süd |
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Der Artilleriebeobachter des Typs R 19 liegt einige hundert Meter weiter
bergaufwärts auf beherrschender Höhe. Zufälligerweise trafen wir
den Betreuer der Anlage, der uns freundlicherweise außerhalb der regulären
Öffnungszeiten in den Bunker führte und uns das Anfertigen von Detailfotos
außerhalb der Besuchermassen ermöglichte.
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Artilleriebeobachter
R 19
Eingangshof
Wiltingen Süd
(die Beschriftung ist lt. dem Besitzer nicht authentisch) |
Artilleriebeobachter
R 19
Postenstand
Wiltingen Süd |
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Weitere Angaben zu den Arbeiten an beiden Museumsbunkern sind im
Heft 52 der DAWA
Nachrichten zu finden.
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